Hanf und damit auch CBD sind derzeit mehr gefragt als zuvor. Immer mehr Anwender greifen zu den pflanzlichen Produkt und haben damit Ihr eigenes Mittel gegen die verschiedensten Beschwerden gefunden. Gewinne auch du mehr Hintergrundwissen über den Newcomer “Hanf und CBD”.

Hanf, der Klassiker

Die Geschichte der Hanfpflanze und deren Nutzen ist alt. Sehr alt. Schon vor über 12.000 Jahren wusste man in China und Persien mit Hanf etwas anzufangen. Die Samen wurden gegessen, die Fasern zu Kleidung verarbeitet. Noch vor Christi Geburt dokumentierten die Asiaten die Verwendung von Cannabis – lateinisch für Hanf – als Medizin, hauptsächlich gegen Schmerzen, Entzündungen und Gicht. Die fantastischen Möglichkeiten von Hanf haben sich über die Jahrhunderte weltweit verbreitet. Im Römischen Reich galt die Pflanze als so wertvoll, dass dafür sogar Kriege geführt wurden. Meilensteine der neueren Zeit waren der Druck der Gutenberg-Bibel 1452 auf Hanfpapier, die Reise Kolumbus’ nach Amerika 1492 mit Hanfsegeln und -seilen sowie die Unterzeichnung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 auf Hanfpapier. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert waren die Äcker nach wie vor voll mit Hanf. Warum? Ganz neue Verwendungsmöglichkeiten wurden entdeckt oder aus dem Rohstoff entwickelt. Beispielsweise nutzte Levi Strauss 1870 Hanf für die erste Jeans, seinerzeit eine widerstandsfähige Arbeitshose für Goldwäscher. Während der weiteren Industrialisierung und der Entwicklung von Maschinen entdeckten die Menschen jedoch Rohstoffe, die sich damit leichter verarbeiten ließen. Die Hanfpflanze wurde bis dahin aufwendig und teuer per Hand veredelt. Für Textilien kam nun die Baumwolle in Mode, später dann Kunstfasern. 

Hanf, der Rückkehrer 

Nach vielen Jahrzehnten, in denen Hanf keine Rolle mehr spielte, erschien die Pflanze wieder auf der Bildfläche. Im Zweiten Weltkrieg als Rohstoff für Kleidung, Verbandszeug, Flugzeugteile und mehr. Außerdem eroberte Cannabis, wie wir den Hanf in diesem Zusammenhang zum besseren Verständnis nennen, die Welt als Rauschmittel. Als Droge. Was bekannterweise nicht lang gut ging. Trotz der medizinischen Erfahrungen aus Jahrtausenden geriet Cannabis ins juristische Kreuzfeuer und wurde 1942 in den USA beginnend verboten, der Anbau schließlich weltweit 1961. All das insbesondere auf langjährige Initiative von Harry J. Anslinger, einem amerikanischen Offiziellen in der UN-Drogenkommission. Mitte der 90er-Jahre gab man den Anbau gezüchteter THC-armer Hanfsorten, die als Rauschmittel nicht nutzbar sind, wieder frei. Ein erfolgreiches Produkt daraus sind Dämmstoffe. Verarbeitet in Vliese und Matten aus gebrochenen und gewalzten Stängeln entstand ein Baumaterial, das sowohl Wärme wie auch Schall hocheffektiv dämmt. Und bis heute eingesetzt wird. 

Erst 2011 gestattete die deutsche Rechtsprechung die verschreibungspflichtige medizinische Verwendung von THC-haltigem Cannabis in Deutschland wieder, seit 2017 sogar in Form von Cannabisblüten und  -extrakten. Eingeschränkt und staatlich streng überwacht, auch der Anbau von Hanf. Einziger legaler Inhaltsstoff der Hanfpflanze ist aktuell CBD – ein Cannabinoid, das nicht berauscht, nicht süchtig macht, aber wohltuende Effekte für Körper und Geist haben kann. 

Hanf der Alleskönner

Hanf, der Pflegeleichte

Kaum eine Pflanze ist so genügsam und effizient im Wachstum wie Hanf. Bereits nach drei bis sieben Tagen keimen die Samen. Bei einer Höhe von etwa zehn Zentimetern sprießen die ersten Blätter. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Nutzpflanzen, denn die Beschattung des Bodens macht den Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern weitestgehend überflüssig. Wenig anfällig für Schädlinge ist Hanf obendrein. Die Hanfpflanze hat ihren ganz eigenen Rhythmus: Wenn die Tage lang sind, wächst sie. Wenn die Tage kürzer werden, blüht sie. Hanf erreicht in vier bis sechs Wochen eine Höhe von einem Meter, in 100 bis 120 Tagen das stolze Maß von vier Metern. Manche Sorten sogar bis zu sechs Metern. 
Die Herausforderung des Anbaus liegt darin, dass Hanf eine zweihäusige, also eine getrenntgeschlechtliche Pflanze ist. Die maschinelle Ernte wird erschwert, weil die männlichen Exemplare früher reifen. Als Alternative gilt eine gezüchtete einhäusige Hanfsorte, die jedoch im Ertrag nicht so ergiebig ist wie das „Original“. Die Unterscheidung der Geschlechter bestimmt die Verwertung der Pflanze. Die männlichen Hanffasern eignen sich für Papier- und Textilprodukte, Dämmstoffe und für Lebensmittel wie Öl oder Butter. Selbst als natürliches Pflanzenschutzmittel ist männlicher Hanf zu gebrauchen. 

Für die Gewinnung der wertvollen Cannabinoide werden weibliche, blühende Pflanze benötigt, die nicht von den männlichen bestäubt wurden. Sie bilden sonst Samen statt der gewünschten feinen Blüten aus. Natürlich sind diese Samen geschält und gepresst als Hanföl für Kosmetikprodukte oder Speiseöl verwendbar. Ebenso finden die weiblichen „derberen“ Fasern nützliche Anwendungen. Jedoch nur die unbestäubten weiblichen Hanfblüten enthalten hochdosiert die Cannabinoide THC (Delta-9-Tetrahydrocannabidiol) und CBD (Cannabidiol). THC ist berauschend, betäubend – und verboten. CBD berauscht nicht, macht nicht süchtig – und ist legal. 

Hanfpflanzen dienen übrigens als beliebte Bodenpfleger: Die bis zu drei Meter langen, starken Wurzel belüften den Boden und machen ihn fit für andere Nutzpflanzen. Der genügsame Hanf wächst auf nahezu jedem Boden, sogar in Monokultur. Festgestellt wurde auch, dass Hanf Schwermetalle und andere Giftstoffe im Erdreich absorbieren kann. 

Hanf, die CBD-Quelle

CBD-Öl

Aus schonend getrockneten weiblichen Knospen, in denen die Konzentration an Cannabinoiden am höchsten ist, wird das CBD extrahiert. Das modernste und behutsamste Verfahren ist die CO2-Extraktion. Dabei wird in mehreren Arbeitsschritten unter Einsatz von Kohlenstoffdioxid der inaktive Inhaltsstoff Carbonsäure (CBDA) durch die sogenannte Decarboxylierung in CBD umgewandelt, das anschließend weitergehend gereinigt und isoliert wird. Nur so ist absolut reines CBD herzustellen, das für die Produktion von hochwertigem CBD-Öl verwendet werden kann. Zur besseren Einnahme wird der CBD-Extrakt mit einem Öl versetzt, meist Hanfsamenöl. 

Im Gegensatz zu dem reinen CBD-Öl bietet ein Vollspektrum-Öl noch mehr: Durch den sogenannten Entourage-Effekt enthält das Öl viele weitere Cannabinoide und Terpene, was die vielfältige Wirkungsweise des CBD-Öls noch steigert. In einem Vollspektrum-Öl finden sich außerdem wertvolle Vitamine, Mineralien, Spurenelemente sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. 

CBD-Kapseln 

Extrahiertes CBD ist ein weißes, fast kristallines wasserunlösliches Pulver. Dieses lässt sich jedoch nicht fein verreiben und kann daher nicht exakt dosiert werden. Der klassische Weg ist, CBD-Pulver in geschmolzenem Neutralfett zu lösen und die Masse dann in leere Kapselhüllen einzufüllen.2 Jede Kapsel enthält 10 mg CBD – das entspricht 2 bis 3 Tropfen des CBD-Öls 10 %. Der Vorteil von Kapseln ist, dass sie geschmacksneutral sind, weil sie unzerkaut geschluckt werden. CBD-Öl unter die Zunge geträufelt wirkt jedoch schneller, denn das CBD nehmen die Schleimhäute direkt auf.